Originaltitel: Loving
Autor/in: Katrin Bongard
Erschienen: Apil 2015 (TB) 8. Januar 2014 (eBook)
Format: Taschenuch
Seitenzahl: 269 Seiten
ISBN: 978-3-8415-0348-0
Preis: € 9,99
Verlag: Oetinger Taschenbuch
Will ich kaufen!
"Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt", sagt Luca leise und so erstaunt, als könnte er sich selber nicht glauben. Und mir geht es genauso, denn meine schwärmerischen Gedanken an ihn waren eine Sache, aber dies ist etwas anderes. Erwachsen. Magisch. Unausweichlich."
Das hätte Ella nie gedacht. Dass sie – die sich für Bücher und Buchblogs interessiert – sich ausgerechnet in den coolen Luca verliebt. Luca, den alle Mädchen für den tollsten Jungen der ganzen Schule halten.
Das Buch fand ich ansprechend, weil Ella Bloggerin ist und bis jetzt habe ich kein Buch dieser Art gelesen und das Cover der Taschenbuchausgabe ist auch viel schöner als das andere. :)
"Es schneit."
Ich muss sagen, dass ich mich mit Ella auf einem ganz
anderen Level verbunden gefühlt habe, vielleicht weil sie bloggt, vielleicht
aber auch, dass wir uns im generellen sehr ähnlich sind. Ich fand jedoch
schade, dass sie als typischer Nerd dargestellt und es kam mir vor als würde
Bongard den Charakter von Ella auch an ihrem Aussehen fest machen und als wäre
ein Mädchen nicht beliebt, solange sie nicht hübsch und eine gute Figur hat,
was ich schade finde.
Ella wurde erst beliebter nachdem sie eine Lasik hatte, also
keine Brille mehr trägt, andere Klamotten an hat und ein angeregtes Partyleben
führt. Das Bloggen gelangt irgendwie in den Hintergrund, obwohl Ella das für
mich besonders gemacht hat.
Ich mag es, dass sie viel Kontakt zu Bloggern hat und dass man auch gut Freundschaften schließen kann (ihr wisst wer sich angesprochen fühlen kann), aber es läuft für mich etwas unvorsichtig und kindlich ab.
Ich mag es, dass sie viel Kontakt zu Bloggern hat und dass man auch gut Freundschaften schließen kann (ihr wisst wer sich angesprochen fühlen kann), aber es läuft für mich etwas unvorsichtig und kindlich ab.
Ella ist auch sonst sehr Naiv und legt irgendwie viel Wert
auf Sex und dass man sich möglichst früh entjungfern müsste, sonst passiert es
gar nicht.
Die Eltern leben konsequent nach dem perfekten Eltern-Guide:
1. dein Kind möchte eine Party feiern? Nur zu, alles ist
erlaubt!
2. dein Kind möchte bei einem fremden Jungen schlafen, den
du nicht kennst? Wieso nicht?
3. dein Kind möchte zur Buchmesse und bei einer Bloggerin
schlafen, mit der sie nicht persönlich kennt und ihr auch nur der Vorname
bekannt ist? Natürlich, keine Zeit für bedenken, kauf ihr nur ein 1. Klasse
Ticket.
4. dein Kind lädt eine Person bei euch zum Leben ein, ohne
dich zu fragen und ohne dass du sie kennst? Aber ja, jeder ist willkommen!
Für mich wirkt es so, als sein die Eltern einfach froh, dass
ihre Tochter auch mal ein Leben außerhalb des Zimmers führt und räumt ihnen
deswegen jegliche Freiheiten ein. Gefahr? Nicht möglich!
Luca ist für mich ein interessanter Charakter, er wirkt
zuerst so typisch oberflächlich und Macho, aber irgendwie verliert sich das im
Laufe der Geschichte und er wirkt ehrlich interessiert an Ella und an dem
Bloggen und er schätzt ihre Einzigartigkeit und für ihn was sie schon auffällig
als sie eine graue Maus war, jedoch erfahre ich nicht so viel über ihn, wie ich
es mir gerne Wünschen würde.
Auch seine Familie, die außergewöhnlich und spannend ist,
gerät für mich viel zu sehr in den Hintergrund, genau wie die beste Freundin
Zoe, die nur auf ihren Jungs Verbrauch und Oberflächlichkeit reduziert wird,
was ich schade finde, da ich glaube, dass mehr dahinter stecken könnte.
In dem Buch geht es mit der Liebesgeschichte etwas zu
schnell voran und ich finde, dass es mehr auf das Körperliche reduziert wird,
als auf die Gefühle und Gemeinsamkeiten (haben sie welche? Wer weiß, ich nicht)
und irgendwie gibt es da auch viel zu viel Drama. Es gibt das erste
Missverständnis, okay, aber nachdem das geklärt ist, kommt es nach zwei
Sekunden zum nächsten und ich frage mich, ob das wirklich nötig war.
"Und vielleicht muss man heute weniger darauf achten, sich zu lieben, als darauf, dass man zusammenpasst und die gleichen Interessen teilt. Denn sonst landet man bei einem Mann, mit dem man sich langweilt, wenn die große Verliebtheit vorbei ist." (S. 104)
"Und vielleicht muss man heute weniger darauf achten, sich zu lieben, als darauf, dass man zusammenpasst und die gleichen Interessen teilt. Denn sonst landet man bei einem Mann, mit dem man sich langweilt, wenn die große Verliebtheit vorbei ist." (S. 104)
Was ich aber wirklich mochte, war der vergleich mit Stolz
und Vorurteil von Jane Austen und das macht das Buch für mich zu was Besonderem.
Auch der Schreibstil von Bongard lässt sich flüssig und schnell lesen und es
hat mir auch wirklich Spaß gemacht das Buch zu lesen, nur das Ende war für mich
nicht so gelungen. Es war viel zu offen und ungeklärt und es wirkte auf mich
so, als hätte Bongard einfach keine Lust mehr gehabt das Buch weiter
zuschreiben, ein anderes Ende und ich wäre viel glücklicher, denn auch der
Endkonflikt wurde für mich viel zu unschlüssig gelöst.
Für mich ist Loving von Katrin Bongard ein nettes Buch für
zwischendurch, was durch das Bloggen besonders wird, jedoch geht es mir in dem
Buch viel zu sehr um Drama, Oberflächlichkeit und zu wenig um Gefühle. Dazu
wäre das Buch mit einem anderen Ende viel ansprechender, aber die Idee der
Autorin und der Schreibstil retten das Buch für mich.
schwache 3 von 5 |
Ich danke dem Oetinger Verlag füt die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.