Der Look - Sophia Bennett

Samstag, 7. Dezember 2013




Originaltitel: The Look
Autor/in: Sophia Bennett
Erschienen: 2. Oktober 2013
Format: Hardcover
Seitenzahl: 384 Seiten
ISBN: 978-3-551-52045-6
Preis:€ 14,99
Verlag: Chicken House

Will ich kaufen!

Das kann nur ein Perverser sein, bestenfalls ein Verrückter, auf keinen Fall aber ein echter Modelscout! Schließlich hat er nicht Ava, sondern Ted angesprochen und ihr seine Visitenkarte in die Hand gedrückt. Ted, die flache Bohnenstange mit der buschigen Monobraue und der Vogelnestfrisur. Und ausgerechnet sie soll „den Look“ haben? Dabei sieht doch eigentlich ihre Schwester Ava wie ein Filmstar aus. Trotzdem macht Ted einen Termin bei der Modelagentur. Denn Ava besteht darauf – und Ava ist krank. Und Ted würde alles tun, damit Ava sich besser fühlt …
Ich finde, dass das Englische Cover einfach besser zum Inhalt passt, als das deutsche Cover. Wenn ich das deutsche Cover sehe, denke ich an Designer oder so etwas, aber nicht ans Modeln und genau das ist doch der springende Punkt. Das englische Cover ist zwar auch nicht perfekt, aber es wirkt erwachsener, dennoch finde ich das deutsche Cover auch schön, zwar nicht passend, aber schön.
"Das ist die offizielle Definition im Wörterbuch."

Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich eine süße und leichte Geschichte über das Modeln erwartet, aber das Buch ist viel tiefgründiger als ich je erwartet hatte und es geht nicht an der ersten Stelle um das Modeln, sondern um Krebs, mit all seinen Schattenseiten und es war wirklich süß.

Ich habe die erste Seite gelesen und habe mir eine ganz große Frage gestellt (die sich echt lange gehalten hat). Wieso zupft sich Ted diese Raupe nicht einfach? Ist das so schwer? Und ich weiß wirklich nicht, wieso sie es nicht macht. Ich weiß, dass Ted sich nicht für Mode und ihr Aussehen interessiert, aber muss man dann so eine Raupe im Gesicht züchten? Ich meine so eine Raupe macht doch keinen schöner (und erinnert mich nebenbei an das Gespräch unter Bloggern über die Killerbrauen...sie existieren!!) und Ted soll ja im Buch schon nicht wirklich schön gewesen sein, aber würde das zupfen der Raupe das Ganze nicht besser machen? Aber ich will in der ganzen Rezension nicht nur über die Augenbrauen von Ted reden, aber es war einfach nur eine Frage, die ich mir gestellt habe.

Als der Modelscout das erste Mal auftauchte, dachte ich komischerweise nicht, dass er ein Betrüger ist und ich habe geglaubt, dass Ava das nur sagte um zu rechtfertigen, das Ted angesprochen wurde und nicht sie. Ich weiß, ein gemeiner Gedanke, besonders weil Ava Teds Schwester ist, aber das Gefühl wurde ich erst mal nicht los und als es beim Abendessen so aussah, dass keiner verstehen konnte, dass Ted angesprochen wurde und nicht Ava, tat mir Ted einfach leid und ich konnte nicht glauben, dass Ted so hässlich ist, dass sogar die eigene Mutter von innerer Schönheit spricht (btw. wenn deine Mutter von innerer Schönheit spricht, ist alles verloren, wie Ted im Buch ja schon richtig sagte), auch habe ich schon vorher gedacht, dass mit Ava etwas nicht stimmt, aber als die Diagnose kam, war ich schockiert, aber ich fand gut, dass das Buch nicht wieder aus der Perspektive von einer Krebskranken ist, sondern aus der Sicht einer Schwester, denn das kommt nur sehr selten vor.

Ich fand toll, dass es sich nicht nur um ein Modelbuch war, sondern viel mehr, eigentlich war das Modeln nur eine süße Nebengeschichte, aber der Hauptteil lag auf der Krankheit und alles was Ted für ihre Schwester gemacht hat, fand ich so unglaublich süß und ich würde alles auch für meine Schwester tun, denn ich glaube, dass man daran erkennen kann, wie Nahe sich Schwestern stehen, aber ich schweife ab.

Das Modelgeschäft wurde im Buch ziemlich neutral dargestellt, nicht übertrieben schön, so dass jeder Model werden will, aber auch nicht alles negativ, es hat einfach gezeigt, dass es Vor- und Nachteile gibt und genau das hat mich so überrascht, weil ich schon dachte, dass es wieder eins von diesen "Modeln-ist-ja-so-toll"- Büchern wäre.

Das Ende war vielleicht ein bisschen zu vorhersehbar, aber man darf von so einer Geschichte auch nicht zu viel erwarten, aber die Liebesgeschichte im Buch, nun ja, Unvorhersehbar nenne ich was anderes, aber wer's mag, wieso auch nicht?

Ein wirlklich süßes Buch, indem es mehr geht als nur ums Modeln, trotzdem hat mir das Unvorhersehbare gefehlt und das Ende kam dann auch ein bisschen zu schnell. Allem in allem Gut, aber nicht sehr gut. :)
4 von 5
Vielen Danl an den Chicken House Verlag für das Rezensionsexemplar.