Ich und Earl und das sterbende Mädchen - Jesse Andrews

Dienstag, 8. Juli 2014




Originaltitel: Me and Earl and the dying girl
Autor/in: Jesse Andrews
Erschienen: 30. September 2013
Format: Hardcover
Seitenzahl: 304 Seiten
ISBN: 978-3453267848
Preis: € 14,99
Verlag: Heyne

Will ich kaufen!

 
Was Greg mag: sich in der Schule so unauffällig zu verhalten, dass er nahezu unsichtbar wird. Gelegentlich mit seinem Freund Earl einen Film zu drehen. Seine Ruhe. Was er nicht mag: die Idee seiner Mutter, der todkranken Rachel beizustehen. Womit er nicht gerechnet hat: Rachel selbst, die keinen braucht, der sie bemitleidet, und die ihre ganz eigene Vorstellung von jenen Tagen hat, die ihre letzten sein könnten …

Die Taktik des siebzehnjährigen Greg ist ganz klar: Sich möglichst aus allem raushalten, so übersteht man die Highschool-Jahre am besten, ohne in irgendeiner unliebsamen Clique zu stranden. Einzig mit dem zynischen Earl ist Greg befreundet – wobei »befreundet« es nicht ganz trifft. Earl und er haben vielmehr ein gemeinsames Projekt. Sie drehen Filme, in denen sie den Klassikern der Filmgeschichte nacheifern. Als Gregs Sandkastenfreundin Rachel an Leukämie erkrankt und Greg sich »um sie kümmern« soll, sieht er nur eine Chance, dem Auftrag nachzukommen und gleichzeitig seinen Prinzipien treu zu bleiben: Greg und Earl drehen einen Film für Rachel. Und irgendwann währenddessen kommt Greg dann doch aus der sicheren Distanz hinter der Kamera hervor und nimmt von Rachel Abschied …
Ich finde das Cover vom Buch genau so gelungen wie das Englische und ich finde, dass es auch zum Buch passt. Da ich die Inhaltsangabe gelesen habe, und des kein normales "Krebsbuch" sein soll, war ich sehr gespannt, wie sich das Buch entwickeln wird.
"Ich habe keine Ahnung, wie ich dieses bescheuerte Buch schreiben soll."
Mein erster Gedanke bei dem Buch: Wow, es ist mal was anderes, was neues, und der Schreibstil, daran könnte ich mich gewöhnen (im positiven Sinne). Aber nach und nach ließ meine Begeisterung nach, was sich daran liegt, dass ich nicht weiter kam in der Geschichte und ich Greg gar nicht mal so sympathisch fand und die Unterhaltungen zwischen Greg und Earl einfach geschmacklos waren. Ich glaube auch, dass Greg einer ist, der mit seiner Erscheinung locker umgeht, aber zu locker und damit zeigt, dass er mit sich selbst gar nicht zufrieden ist, und das war der Hauptgrund, wieso ich ihm gegen Ende einfach nur anstrengend fand.

Auch wenn am Anfang gesagt wird, dass das kein normales Krebsbuch ist, hätte ich mir mehr über das sterbende Mädchen gewünscht, als über das gar nicht mal so spannende Leben von Greg. Irgendwann hat im Buch die wirkliche Handlung aufgehört und man ist nur auf der Stelle rumgetreten, dennoch was dies manchmal sehr unterhaltsam und diese Lesemomente habe ich sehr genossen, doch ich muss ehrlich gestehen, dass ich ab der Mitte des Buches erst mal eine Lesepause gemacht habe, die nicht sehr lange gedauert hat, aber lange genug, um das Geschehen im Buch zu verarbeiten, was schon davon zeugt, dass ich das Buch gar nicht mal so toll fand.

Mir kam es so vor, als wäre das kranke Mädchen gegen Ende vergessen wurde und im letzten Kapitel wurde ihr einfach mal ein Abschnitt gewidmet, was meiner Meinung nach, leider ein bisschen zu wenig war und einem dann viel mehr versprochen wurde, als man dann am Ende bekommen hat. Ich hätte wenigstens am Ende mehr über sie erfahren und vielleicht ein bisschen über ihre Gefühle, Ängste und Sorgen, trotzdem fand ich die "Freundschaft" irgendwie gut, ein bisschen eigenartig und schwierig aber trotzdem gut und ich weiß nicht ob sie die Filme wirklich gut fand, aber alleine das sie gesagt hat, dass sie diese gut findet, finde ich unglaublich süß und ich mag es, dass Greg vom Gruppenhüpfer zu einer festen Gruppe gewechselt ist und das nur dank Rachel.

Das Greg oft über sich redet und zum Beispiel über seine Erfahrung mit Mädchen, fand ich anfangs wirklich gut und ich hatte Spaß dran, aber irgendwann hat es angefangen mich zu nerven, weil (wie ich glaube schon mal gesagt habe) die Geschichte einfach stehen blieb und ich mir irgendwann einfach gewünscht habe, dass das Buch vorbei ist, egal wie grauenhaft das jetzt klingen mag.
Ein Buch von dem ich mir viel mehr erhofft habe, aber bitter enttäuscht wurde. Es ging nicht wirklich um das Mädchen, sondern hauptsächlich um Greg, Greg und nochmals Greg. Manchmal war ich auch kurz in Versuchung Gregs Rat zu befolgen und das Buch einfach abzubrechen. Da ich am Anfang trotzdem sowas wie ein Lesevergnügen hatte, gebe ich gut gemeinte 2 Punkte.
2 von 5

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Exemplar von "Ich und Earl und das sterbende Mädchen."